Auf in die Welt: Schüleraustausch oder Au Pair – was ist das bessere Auslandsjahr?

Schüleraustausch und Au Pair bieten unterschiedliche Formen für das Auslandsjahr mit Familienanschluss – Vorteile und Nachteile im Vergleich

Auslandsjahr: Au Pair helfen bei der Kinderbetreuung (Foto: Viktor_Kitaykin/istock.com)

Das Auslandsjahr ist bei jungen Leuten begehrt. Besonders intensiv sind die Programme, bei denen du in einer Gastfamilie leben kannst, weil du dann das tägliche Leben der Einheimischen hautnah mitbekommst. Die Programme „mit Familienanschluss“ unterscheiden sich danach, ob der Auslandsaufenthalt während der Schulzeit stattfindet oder danach. Während der Schulzeit ist das der klassische High School-Aufenthalt, während du als Au Pair nach der Schulzeit in einer Familie leben kannst.

1.    Schüleraustausch: Der High School-Aufenthalt im Ausland

Du lebst längere Zeit im Ausland, gehst dort in die Schule und wohnst bei einer Gastfamilie. Der Sinn ist, dass du in der Schule und in der Gastfamilie möglichst viele und intensive Kontakte zu den Einheimischen bekommst. Am besten ist es, wenn man dort schnell Freunde findet, mit denen du etwas unternehmen kannst. Vorteile sind die intensive Einbindung in Schule und Familie, viele Spar- und Stipendien-Möglichkeiten. Außerdem kannst du den High School-Aufenthalt zeitlich flexibel zwischen wenigen Wochen und einem Jahr gestalten. Nachteil sind die im Vergleich zu Au Pair tendenziell höheren Kosten.

2.    Schüleraustausch an der High School: Die Voraussetzungen und die Kosten

Voraussetzung für einen High School-Aufenthalt ist normalerweise, dass du in Deutschland noch in die Schule gehst bzw. deinen Schulabschluss noch vor dir hast. Die Kosten sind sehr unterschiedlich, je nach dem Land und dem Programm. Für ein USA Jahr im „USA Classic Programm“ solltest du mit 10.000 Euro rechnen. Dagegen kannst du aber rechnen, dass deine Eltern weiter Kindergeld bekommen, dass deine Lebenshaltungskosten in Deutschland wegfallen und dass du Auslands-Bafög erhalten kannst (abhängig vom Einkommen bis 504 Euro im Monat). Außerdem gibt es für viele Austauschprogramme Stipendien. Wenn man das alles abzieht, kannst du netto mit weniger al 5.000 Euro für ein Jahr hinkommen; bei kostengünstigen Ländern und Programmen je nach Anbieter sogar darunter.

3.    Auslandsaufenthalt nach der Schulzeit als Au Pair

Du lebst längere Zeit im Ausland und wohnst bei einer Gastfamilie, für die du Aufgaben im Haushalt und in der Kinderbetreuung übernimmst. Die Gastfamilie stellt dir Kost und Logis und integriert dich in den Familien-Alltag. Mitunter gibt es auch Taschengeld. Vorteil sind die geringen Kosten und die Einbindung in die Gastfamilie. Nachteilig kann sein: Au Pair ist nicht in allen Ländern zulässig, die Mindestdauer beträgt normalerweise ein Jahr und ist nicht individuell gestaltbar. Im Vergleich zum Schüleraustausch hast du weniger Kontaktmöglichkeiten zu anderen Einheimischen, weil du dafür nur begrenzt Zeit bekommst.

4.    Au Pair: Wichtige Voraussetzungen und die Kosten

Voraussetzung für einen Au Pair-Aufenthalt ist normalerweise, dass du volljährig bist, dass du die Schule abgeschlossen hast, dass du nachweisbare Erfahrungen in der Kinderbetreuung hast sowie einen Führerschein. Du musst dich für eine Mindestdauer verpflichten (1 Jahr). Auch hier entstehen dir erhebliche Kosten, und zwar für die Reise, die Versicherung, das Visum und für die Betreuung durch eine Au Pair-Agentur. Man kann den Au Pair-Aufenthalt auch ohne Agentur organisieren; das ist aber gefährlich, weil es im Internet viele unseriöse Angebote gibt. Je nach Zielland bist du hier auch schnell bei 2.000 bis 3.000 Euro.

5.    Schüleraustausch an der High School und Au Pair im Vergleich

Wenn du vergleichst, ist klar: Beide Programme bieten gute Möglichkeiten für Auslandsaufenthalte. Beim High School-Programm ist die Einbindung in die Gesellschaft im Ausland intensiver, so dass du mehr lernen wirst. Als Au Pair kannst du in der Freizeit mehr eigene Akzente setzen. Von den Kosten her kann man nicht ohne Weiteres entscheiden, was günstiger ist.

6.    So entscheidest du am besten zwischen Schüleraustausch und Au Pair

Empfehlenswert ist es, für die Entscheidung schrittweise vorzugehen:

  • Sprich mit Ehemaligen beider Programme und lasse dich von seriösen Austausch-Organisationen beraten.
  • Für die Auswahl der Austausch-Organisation muss man darauf achten, nur solche Anbieter in den Blick zu nehmen, die seriös und leistungsfähig sind. Im Internet findest du eine gute Übersicht in der Anbietersuche auf demSchülerAustausch-Portal(www.schueleraustausch-portal.de/organisationen).
  • Das persönliche Gespräch mit den Austausch-Organisationen. Dafür gibt es die bundesweiten AUF IN DIE WELT-Messen – die deutschen Schüleraustausch-Messen - der gemeinnützigen Stiftung Völkerverständigung, die nur qualifizierte Anbieter zulässt. Dort gibt es auch Ehemalige, Fachvorträge und Erfahrungsberichte im persönlichen Gespräch. Orte und Termine: www.aufindiewelt.de/messen. Der Eintritt ist frei.